Mit diesem vierten Band geht die deutsche Gesamtausgabe der früheren Skandalserie um das frivol-vögelnde Viehzeug zu Ende. Aber wenn man „Omaha, the Cat Dancer“ auf die Erotikszenen reduziert, wird man der Schwarz-Weiß-Soap-Opera um die Nachtklubtänzerin Omaha und ihren Partner Chuck nicht gerecht – selbst wenn die Comic-Ikone Neil Gaiman über die expliziten Szenen schrieb, sie seien „verdammt gut“. Auch tagsüber sind die Tiere von Allzumenschlichem getrieben: Liebe, Eifersucht, Neid und Existenzängste beschäftigen die Katzen, Hunden etc. Die Erotik-Serie um anthropomorphe Tiere erblickte 1981 das dämmernde Tageslicht bei Kitchen Sink Press, führte zu einer Debatte über Obszönität in Comic Strips und wurde erst im März 2020 von Schreiber & Leser in Deutschland verfügbar gemacht. Dieser vierte Band bildet den Abschluss der legendären Independent-Serie.
Neben den Comics von Reed Waller und Kate Worley enthält der 336-Seiten-Band auch den 80-seitigen Anhang „Images of Omaha“ mit Beiträgen anderer Künstler*innen wie Stan Sakai, Will Eisner, Frank Miller, Alan Moore oder Daniel Clowes. Wer die ersten drei Omaha-Bände im Schrank stehen hat, wird sich auch diesen nicht entgehen lassen. Wer „Omaha“ noch nicht kennt, sollte von vorn anfangen. Dieser Beitrag erschien zuerst in Multi-Mania #85.